Mein Vater Ewald Truckenbrodt ist, genauso wie der Bundesvorsitzende der ÖDP und Kreistagsmitglied Christoph Raabs aus Neustadt bei Coburg, Gründungsmitglied von Das Bessere Bahnkonzept. So stecke ich schon seit den 1990er Jahren im Thema drinnen. Dazu nun eine aktuelle Pressemitteilung:
Martin Truckenbrodt (ÖDP): „Was ist mit den Güterzügen auf der ICE-Strecke?“
Coburger Landratskandidat erinnert an ursprüngliche Planungen und Versprechen
Zum einjährigen Jubiläum der Inbetriebnahme der neuen ICE-Strecke Berlin-München am 10. Dezember 2018 erinnert Martin Truckenbrodt, Landratskandidat der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), an der Kreisvorstandssitzung der ÖDP Coburg-Kronach am 5.12.2018 in Dörfles-Esbach daran, dass ursprünglich täglich 168 Güterzüge für die ICE-Neubaustrecke geplant waren. Bis heute ist hier jedoch kein einziger Güterzug gefahren. Hierfür kommen laut Truckenbrodt aktuell zwei mögliche Gründe in Frage: Zum einem ist die Ausbaustrecke zwischen Ebensfeld und Nürnberg noch nicht fertiggestellt. Zum anderen soll laut seinem Kenntnisstand die Bahn hierfür noch keine mit der hierfür benötigten ETCS-Leittechnik ausgestatteten Lokomotiven besitzen. „Sollten nach der Fertigstellung der Ausbaustrecke in wenigen Jahren immer noch keine Güterzüge fahren, so muss die Neubaustrecke aus wirtschaftlicher Sicht als Fiasko bezeichnet werden. Denn die paar ICE-Züge und schnellen REs nach Nürnberg rechtfertigen den milliardenschweren Aufwand nicht. Da sind die erfreulicherweise sehr guten Fahrgastzahlen diesbezüglich nur ein schwacher Trost.“, stellt Truckenbrodt fest. Im Laufe der Planungen wurde aus Kostengründen die Neubaustrecke höhergelegt und die Ausführung wurde auf einröhrige Tunnel vereinfacht. Die Höherlegung bedeutet eine für Güterzüge ungünstigere Längsneigung. Und Güterzüge und ICE-Züge dürfen sich aus Sicherheitsgründen in Tunneln nicht treffen. Das hat laut dem Landratskandidaten zur Folge, dass für Güterzüge vermutlich im Wesentlichen nur noch ein Zeitfenster zwischen Mitternacht und den frühen Morgenstunden in den Streckenbelegungsplänen zur Verfügung steht. Ursprünglich sollten die Güterzüge jedoch vor allem auch tagsüber verkehren. Dafür wurden u.a. mit hohem Flächenverbrauch mehrere Überholbahnhöfe gebaut, die wohl jetzt gar mehr benötigt werden. „Die Zustimmung der Regionalpolitik für den sehr hohen Landschaftsverbrauch wurde damals mit der Zusage erkauft, dass Güterfernverkehr von der Straße auf die Schiene verlagert wird. So langsam sollte hierzu mal von der Bahn eine Aussage kommen. Eine vollständige Verlagerung des Güterfernverkehrs auf die Nachtstunden ist für die ÖDP im Landkreis Coburg und für mich jedenfalls nicht akzeptabel.“
Pressemitteilung: Martin Truckenbrodt Was ist mit den Güterzügen auf der ICE-Strecke